Ahnenforschung per Mausklick
HEEK Der Arbeitskreis Ahnenforschung der Gemeinde Heek ist dabei, ein Ortsfamilienbuch zu erstellen. Noch in diesem Jahr soll es online abrufbar sein.

Bernhard Probst vom Arbeitskreis Ahnenforschung zeigt, wie die Internetsuche funktioniert. Bericht/Foto: Lena Beneke
  
Modern soll sie werden, die Ahnenforschung in Heek: Ganz einfach von Zuhause und nicht in staubigen Archiven mit teils unlesbarem Material können die Bürger der Gemeinde künftig nach ihren Vorfahren suchen.
 
Möglich machen das die Ehrenamtlichen vom Arbeitskreis Ahnenforschung in der Gemeinde Heek. Alfons Effkemann, Josef Denis und Alfons Nubbenholt haben in mühsamer Kleinstarbeit Daten aus alten Kirchenbüchern im Archiv des Bistums Münster herausgesucht und in eine Excel-Tabelle übertragen. Die so erfassten Daten pflegt Ahnenforscher und Arbeitskreismitglied Alfons Nubbenholt nun Stück für Stück in eine Online-Datenbank ein: in ein Ortfamilienbuch.
 
Weltweit vernetzt
Solche Bücher gibt es weltweit. Vernetzt sind die Ortsfamilienbücher online unter ofb.genealogy.net. Hier können Interessierte systematisch nach ihren Vorfahren suchen, erklärt Bernhard Probst vom Arbeitskreis. So wählt man über das Bundesland eine Stadt oder Gemeinde aus, sucht dann nach den Nachnamen. In Nordrhein-Westfalen gibt es bisher nur zehn solche Bücher, unter anderem für Coesfeld, Dreierwalde und Ostbevern. Ende November soll die Datenbank für Heek folgen. Auch ausgewanderte Vorfahren lassen sich über die Webseite ausfindig machen, sofern die Daten eingepflegt wurden. Bernhard Probst findet die einfach zu bedienende Internetseite „einfach genial“.
 
„Heek gehört mit diesem Projekt in der Region zu den Vorreitern“, sagt Irene Render, Sprecherin der AG Westmünsterland Genealogie. Auf einer Tagung der AG Genealogie im Eppingschen Hof am Samstag um 14 Uhr werden Probst und Nubbenholt den geladenen Gästen erklären, wie die Herstellung und Nutzung des Heeker Ortsfamilienbuchs funktioniert. Irene Render bestätigt die Einschätzung des Arbeitskreises, dass immer mehr Menschen sich für Ahnenforschung interessieren und das Projekt einen hohen Wert hat.
 
Das Einpflegen der Daten und ihre Vernetzung sind zeitraubend, sagt Alfons Nubbenholt: „Namen verändern sich mit der Zeit, hier ist es wichtig, richtig zu überlegen, welche Personen zueinander gehören. Die Leute richtig einzutragen und die Vernetzung herzustellen ist eine Sisyphos-Arbeit.“
Sütterlin entziffern
Schon beim Zusammenführen aller Daten bemerkt Alfons Nubbenholt einige Fehler und Lücken. Die ergeben sich automatisch, denn die Seiten, die die Ehrenamtlichen ausgewertet haben, sind nicht selten in der Sütterlin geschrieben und mussten von den Ehrenamtlichen erst einmal richtig gelesen werden. Außerdem sind die Kirchenbücher sehr alt und abgegriffen, sodass einige Seitenteile schwer zu lesen sind. Die ältesten Kirchenbucheinträge, die die Heeker ausgewertet haben, stammen aus dem Jahr 1683. Erfasst werden hier Geburts-, Tauf-, Hochzeits- und Sterbedaten. Sobald die Heeker Daten online zugänglich sind, wird sich Alfons Nubbenholt regelmäßig um Korrekturen und Updates kümmern, verspricht er.
 
Der Arbeitskreis „Ahnenforschung in der Gemeinde Heek“ ist ein gemeinnütziger Verein und spendenfinanziert. Er wurde im November 2011 von zwölf Personen gegründet. Zweck des Vereins ist die systematische Erfassung von Daten aus Kirchenbüchern und Standesamtsregistern. Sie sollen öffentlich zugänglich gemacht werden, damit jeder in der Gemeinde Heek die Möglichkeit bekommt, online auf die Daten zuzugreifen.
 
Münsterland Zeitung 27.10.2017 / Heek

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