Drei von 425 in der Arbeitsgemeinschaft Westmünsterland Genealogie (AG WM GEN) organisierten Familienforschern (von links): Josef Wilkes, Bernd Theo Grimmelt und Georg Weitenberg. Foto: Barnekamp
Und neben den Kirchenbüchern gibt es mittlerweile jede Menge anderer Bestände, die online einzusehen sind. Bei der AG Westmünsterland gilt in dieser Beziehung: „Einer für alle, alle für einen“, heißt: Wer (übrigens kostenlos) mitmachen will, der kann „Forscherkollegen“ bitten, ihm bei der Suche nach fehlenden Vorfahren zu helfen. Und gibt gleichzeitig auch gerne Namen, Daten und Hinweise weiter. Zudem helfen die AG-Mitglieder gerne beim Einstieg in die Genealogie. Dabei wollen die Familienforscher nicht nur wissen, wer von wann bis wann gelebt und wen er geheiratet hat. „Wie haben die gelebt?“, fragt sich Georg Weitenberg und schaut dazu in Brandkataster, Melderegister oder Zeitungsarchive.
Er selbst hat schon zweimal Brasilien besucht, um gemeinsame Verwandte eines ausgewanderten Vorfahren zu besuchen. Auch Bernd Theo Grimmelt war schon in Übersee und stand in den USA am Grab eines ausgewanderten Grimmelt. Von dem besitzt er sogar eine goldene Uhr. Rund zehn Stunden pro Woche verbringt Bernd Theo Grimmelt mit der Familienforschung. Um sich in alten Schriftstücken zurechtzufinden, hat er bei der VHS Ahaus Schriften wie Sütterlin oder die Kurrentschrift gelernt.
Wie viele Familienforscher kann Weitenberg seine Vorfahren in die Zeit des frühen 17. Jahrhunderts zurückverfolgen. Das ist in etwa die Zeit, in der die ersten Kirchenbücher mit Daten zu Geburt, Hochzeit und Tod angelegt wurden. Gleichwohl hat Weitenberg festgestellt, dass der Name schon um 1300 in Bayern und Tirol vorkommt.
Dass sie ihre Forschungen einmal abschließen, das glauben die Genealogen bei allem Forscherfleiß nicht. Schließlich kämen ja immer noch neue Verwandte dazu. „Zwei Neffen haben geheiratet, da tauchen gleich neue Verwandte auf“, sagt Wilkes. Was die Drei allen Interessierten empfehlen: Bei Vater und Mutter anfangen, auch Tanten und Onkel befragen und dann rückwärts in die Vergangenheit vorarbeiten. „Und nicht die Quellenangaben vergessen“, wie Grimmelt sagt. Wenn man Spaß daran habe, dann oft ein Leben lang. „Das kribbelt immer noch“, sagt Weitenberg.
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Die Arbeitsgemeinschaft Westmünsterland Genealogie erreicht man unter www.wmgen.de. Die Mitgliedschaft ist kostenlos. Dann hat man auch Zugriff auf alle Seiten. [... und zur Datenbank]
Borkener Zeitung - Kreis - 24.12.2024